
11.12.2021 – Die „Kungliga Opera“ oder Königliche Oper ist die schwedische Staatsoper. Pro Saison bietet sie ca. 15 bis 20 Opern-Produktionen und 5 Ballettaufführungen in ihrem Programm. Gestern gab es die Premiere von „Schwanensee“ – das wollte meine älteste Tochter schon sehr lange sehen. Deshalb sind wir dort gewesen. In der Aufführung durfte natürlich nicht fotografiert werden. Aber rund um die Vorstellung herum habe ich ein paar Fotos gemacht.
Das heutige Gebäude stammt von 1898, aber die Oper an sich gibt es schon seit 1773. Abgesehen von diesem physischen Haus findet man die Königliche Oper seit März 2020 auch im Netz. Hier werden z.T. Live-Streams geboten, aber auch Aufzeichnungen zum Nachhören gibt es oder kleine interessante Serien rund um die Oper für junge Zuschauer (allerdings auf Schwedisch).

Der große Opernsaal bietet 1100 Personen Platz. Vorne rechts befindet sich die Königliche Loge, die gestern jedoch leer blieb: Die Königliche Familie war am „Nobeltag“ (10. Dezember) mit einer abgespeckten Version der üblichen Preisverleihungs-Feierlichkeiten beschäftigt: Statt wie normalerweise 1300 Gäste empfing man lediglich 300, die alle geimpft sein mussten.
Zwei Impfungen waren auch für den Opernbesuch gestern für alle über 18 Jahren zwingend erforderlich: In Schweden gilt seit kurzem „2G“ für alle Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen. Masken trug aber außer uns trotzdem kaum jemand, obwohl alle dicht an dicht saßen, und sie für den Öffentlichen Personennahverkehr seit dieser Woche wieder empfohlen werden.

Im Foyer diente ein festlicher Weihnachtsbaum einem guten Zweck – weiße Federn und Spitzentanzschuhe hingen daran: Die Hommage an die Tänzerinnen und Tänzer in „Schwanensee“ sollte darauf aufmerksam machen, dass die Königliche Oper jährlich ca. 1000 Paar Spitzentanzschuhe für ihre Tänzerinnen benötigt. Kosten: 50.000 Euro ungefähr. Um einen Teil der Kosten zu decken, bietet die Oper die gebrauchten Schuhe für Spenden von mindestens 200 Kronen (ca. 20 Euro) zum Kauf an: Am 5. Januar jeden Jahres signieren deie Tänzerinnen die Schuhe und die Spender können ein verspätetes Weihnachtsgeschenke an Ballettbegeisterte übergeben. Der Baum ist eine charmante Erinnerung an diese Aktion.
