Covid hat uns – wir haben Covid

Bleierne Müdigkeit ist ein Symptom von Long Covid: fatigue.

06.04.2022 – Letzte Woche Mittwoch war es soweit: Der Covid-Schnelltest meines Mannes war positiv. Am Donnerstag morgen folgten zwei weitere positive Tests: Kind 3 (11) und Kind 4 (7), also eine Runde PCR-Tests für alle am Freitag organisiert. Die gab es nur mit Ausnahmegenehmigung der Vardcentral-Chefin… Am Montag das Ergebnis: Kind 4 schon wieder negativ, dafür ich positiv. Und gestern folgte dann Kind 2 (15). Nur Kind 1 (16) ist nach wie vor negativ, hat aber dennoch seit einer Woche Kopfweh, Müdigkeit, Krankheitsgefühl und einen Puls von 150, wenn sie Treppen läuft…

Zwei Jahre bis zur ersten offiziellen Infektion

Zwei Jahre hat es gedauert, bis wir an diesen Punkt gekommen sind: Covid hat uns erwischt – und auch wir haben Covid mal endlich festgenagelt und schwarz auf weiß den Beweis, dass wir es tatsächlich haben. Wir glauben ja, dass es die drei ältesten Kinder sowohl im Jahr 2020 im September schonmal hatten als auch im Jahr 2021 im September, jeweils kurz nachdem die Schule wieder angefangen hat nach den Sommerferien. Die Kinder waren damals alle für ca. eine Woche krank. 2020 konnte unsere Älteste danach dann bis Ende Dezember nicht mehr in die Schule gehen, weil sie so starke fatigue und eine erhöhte Herzfrequenz bei geringster Anstrengung hatte. Erst ungefähr ab Sommer 2021 ging es ihr wieder gut.

Aber im September 2021 erging es unserer Zweitältesten ganz ähnlich: nur dass sie seitdem noch immer Kopfschmerzen hat und müder ist als man es normalerweise wäre. Sie war im ersten Schulhalbjahr 2021/22 auch fast gar nicht in der Schule, jetzt kämpft sie sich so durch. Ihre Noten sind rapide abgestürzt, selbst in Lieblingsfächern wie Mathe.

Größte Sorge: Long Covid

Wir sind alle doppelt (die beiden Jüngsten) bzw. dreifach geimpft (der Rest). Und die drei Großen haben in der Schule Masken getragen. Obwohl sie das zu outlaws machte. Die Jüngste weigerte sich – und wer will es ihr verdenken, wenn das sonst niemand macht? Auch ich selbst trage immer Maske im Supermarkt, in der Apotheke, in allen Innenräumen.

Unsere Symptome sind deshalb mild, wenn auch etwas unterschiedlich. Meine größte Sorge ist auch nicht, dass wir schwer erkranken, sondern dass wir Long Covid (Ambulanzen in Deutschland im Link) bekommen könnten. Ich habe zwar keine Beweise für eine Erkrankung unserer beiden ältesten Töchter daran, weil bei beiden in der Akutphase damals kein Test gemacht wurde aus unterschiedlichen Gründen. Aber es gab sehr viele gemeldete Covid-Fälle in der Schule, als Tochter 2 krank wurde. Was sollte es sonst gewesen sein? Und Tochter 1 war regelmäßig in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs mit vielen SchwedInnen ohne Maske (unsere Tochter trug eine), als sie 2020 krank wurde. Auch da: was soll es sonst gewesen sein in diesen Zeiten, bei dem typischen Verlauf und den Long Covid-Symptomen danach?

Nochmal monatelang nicht in die Schule können wäre ein Desaster

Wenn das nun noch einmal geschähe, wäre es für beide Töchter ein Desaster. Nicht nur ist die Zweitälteste noch gar nicht wieder richtig fit und gesund gewesen seit ihrer Erkrankung – ist vielleicht also auch körperlich mehr gefährdet? Die Älteste hatte auch große psychische Belastungen im ganzen Jahr 2021 zu meistern und war gerade seit kurzem auf einem guten Weg. Ich darf wirklich gar nicht darüber nachdenken, was mit ihr geschehen würde, wenn diese Müdigkeit zurückkäme. Und leider werden wir das erst in ein paar Wochen wissen. Jetzt ist sie seit einer Woche krank und das einzige, was besser wurde, ist das Kopfweh: Statt bei 5/10 ist es jetzt nur noch bei 2-3/10 täglich. Sie sagt zwar, dass die Müdigkeit anders sei als als sie die fatigue hatte, eher eine „normale“ Müdigkeit. Aber bleibt das so?

Bei vier von uns gab es größere Fortschritte

Bei mir selbst gab es viel größere Fortschritte seit ich mich letzten Freitag zum ersten Mal richtig k.o. gefühlt habe. Ich hatte zwischendurch z.B. eine Art „Lungenschmerz“ – der ist seit heute wieder weg. Auch bin ich körperlich noch erschöpft, aber nicht so extrem. Ich bin auch nicht übermäßig müde und hatte die ganze Zeit über keine Kopfschmerzen. Auch meinem Mann geht es deutlich besser als in den ersten beiden Tagen. Ebenso bei den beiden jüngsten: Kind 4 (7) ist wie erwähnt bereits wieder negativ – deshalb vermuten wir, dass sie es mitgebracht hat und die erste von uns war… und Kind 3 (11) hat zwar auch noch Kopfweh und Halsweh, aber ist deutlich besser gelaunt und weniger „hängerig“ als in den ersten Tagen.

Wie wird es weitergehen?

Wie wird es weitergehen? Und wie oft wiederholt sich dieser Mist dann noch? Keiner weiß es. Das ist mir klar. Und dass wir noch Glück im Unglück haben, wenn die Kinder „nur“ leichte Kopfschmerzen zurückbehalten. Es gibt viel schwerere Fälle von Long Covid. Das weiß ich auch. Aber was das zB für ihre Schulausbildung heißen wird?

Kurzum: Bitte Daumen drücken, dass die Großen wieder richtig gesund werden – bald! Und der Rest natürlich auch…

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